Weihnachtswünsche von Bürgermeister Marcel Schneider
16.12.2025
Liebe Todtmooser Bürgerinnen und Bürger,leider ist mit Blick auf die internationale politische und Lage auch bei meinem diesjährigen Jahresrückblick festzustellen, dass der völkerrechtswidrige Angriff auf die Ukraine nun bereits die vierte Weihnachtszeit hintereinander andauert. Leise Hoffnungen haben die Verhandlungen in den letzten Wochen geweckt. In puncto konjunkturelle Entwicklung in Deutschland stellt das Bundeswirtschaftsministerium auf Basis der aktuell vorliegenden Daten zum Jahresende 2025 zwar insgesamt eine Stabilität fest, für die verbleibenden Monate lässt sich aber noch keine durchgreifende konjunkturelle Verbesserung erwarten. Diese globale politische und wirtschaftliche Lage gepaart mit der Zollpolitik der Regierung Trump sorgen bei vielen Menschen sowie ganz besonders bei Investoren für große Unsicherheit. Nichts desto trotz sollten wir auch das kommende Jahr mit Zuversicht angehen.
Das Jahr 2025 war auch für die Gemeinde Todtmoos ein bewegtes Jahr, in dem es eine Reihe an Herausforderungen zu bewältigen galt. Mit den potentiellen Investoren in das Leuchtturmprojekt „Zip-Line“ waren zunächst Personen gefunden, mit denen eine Verwirklichung eines solchen Projektes in Aussicht stand. Vielfach waren Hoffnungen geweckt. Umso größer war die Enttäuschung über den Rückzug der potentiellen Investoren aus wirtschaftlichen Gründen. Auch hat uns die Frage des Standortes einer solchen Einrichtung im vergangenen Jahr beschäftigt. Es gilt nun, den Blick nach vorne zu richten sowie gemeinsam mit dem Gemeinderat die touristische Weiterentwicklung der Gemeinde voranzutreiben und dabei verträgliche Lösungen für ein Leuchtturmprojekt zu entwickeln.
Nicht minder enttäuschend war der Rückzug des zwischenzeitlichen Besitzers des Parkhotels. Nachdem der seit langem vereinbarte Baubeginn Anfang des Jahres nicht eingehalten wurde, bestand akuter Handlungsbedarf. Die Gemeinde lässt das Parkhotel nun mit Fördermitteln aus dem Landessanierungsprogramm abreißen. Der Abrissantrag ist gestellt. Die Ausschreibung ist erfolgt. Der Gemeinde bietet sich nun die Gelegenheit, den Innerort an zentraler Stelle nach eigener Vorstellung städtebaulich zu entwickeln.
Problematisch ist auch die finanzielle Entwicklung in den Kommunen. Mussten andernorts bereits seit einigen Jahren defizitäre Haushalte aufgestellt werden, so muss nun auch die Gemeinde Todtmoos für das Haushaltsjahr 2026 ein Defizit von rund 780.000 Euro ausweisen. Fehlende Zuweisungen und steigende Abgaben führen zu einer Entwicklung, die ich mit Sorge betrachte.
Einen Erfolg erzielte die Gemeinde Todtmoos bei der Ausweisung von Vorranggebieten für Windenergie durch den Regionalverband Hochrhein-Bodensee. Sah der erste Anhörungsentwurf noch eine massive Umzingelungswirkung für die Gemeinde Todtmoos vor, so wurde die Gemeinde mit ihrer Stellungnahme gehört. Insbesondere sind für den zweiten Anhörungsentwurf die Vorranggebiete Farnberg-Rechberg, Fetzenberg sowie Kappellenhalde komplett gestrichen worden. Ende November hat die Versammlung des Regionalverbandes Hochrhein-Bodensee die Teilfortschreibung 3.2 Windenergie des Regionalplans Hochrhein-Bodensee auf Bases dieses zweiten Anhörungsentwurfes beschlossen. Mit den verbliebenen Vorranggebieten auf bzw. in unmittelbarer Nähe zur Todtmooser Gemarkung leistet die Gemeinde Todtmoos auch weiterhin einen überdurchschnittlich hohen Beitrag zu Erreichung des 1,8 % - Flächenziels.
Viele größere und kleinere Projekte konnten im vergangenen Jahr begonnen werden. So etwa die Verbindungsleitung der Hochbehälter Lehen und Weg, die Erweiterung des Kindergartens St. Elisabeth, die Errichtung eines neuen Schlammstapelbehälters für die Kläranlage Vordertodtmoos oder die Erweiterung der Kläranlage Todtmoos-Au, in welcher künftig zusätzlich das Abwasser des Herrischrieder Ortsteils Wehrhalden gereinigt wird.
Erfreulich ist auch weiterhin die Entwicklung im Bereich des Tourismus. Nach und nach wurde hier in den vergangenen beiden Jahren durch das neue Team in der Tourist-Information vieles aufgebaut sowie tolle Arbeit geleistet. Viele schöne Veranstaltungen wurden seither durchgeführt und Attraktionen wie die Stadtmöbel geschaffen. Im Bereich Tourismus macht sich ganz besonders die enge Zusammenarbeit mit den Vereinen und die starke Bindung zur Bevölkerung bemerkbar. Bei den Übernachtungszahlen haben wir Stand Oktober rund 6.660 Übernachtungen mehr als im Vorjahr. Bei den Gästeankünfte sind es noch rund 1.400 Ankünfte weniger. Mit das wichtigste Ziel der Gemeinde Todtmoos wird auch 2026 die Steigerung der Übernachtungs- und Gästezahlen sein.
Erfolgreich konnte auch die Personalentwicklung in der Gemeindeverwaltung mit lokalen bzw. regionalen Kräften gestaltet werden. Die wichtige Funktionsstelle des Rechnungsamtsleiters konnten mit Markus Bolz kompetent besetzt und weitere Personalübergänge gut organisiert werden. Die vorläufige Personalentwicklung ist damit beinahe durchgeführt. Erfreulicherweise absolviert mit Selina Ebner seit September auch wieder eine Auszubildende aus Todtmoos ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in der Gemeindeverwaltung.
Auch das neue Jahr 2026 wird sicherlich von vielen Herausforderungen geprägt sein. In erster Linie von der Konsolidierung der kommunalen Finanzen. Nach dem Abriss des Parkhotels ist der Entwicklungsprozess des Geländes anzugehen. Dabei soll auch die Bevölkerung angehört werden. Das Landessanierungsprogramm Vordertodtmoos III wird mit dem Abriss endgültig beendet. Weiterhin werden wir uns der künftigen Entwicklung der alten Grundschule und dem Waldhotelareal zuwenden. Dem Gemeinderat ist die künftige Entwicklung der Wehratalhalle überdies ein großes Anliegen. Der Austausch einer aus den 60er-Jahren stammenden Wasserleitung in der Wehratalstraße steht weiterhin auf dem Programm.
Mit Herrn Klingenberg werden wir ab Februar eine zusätzliche Kraft in der Tourist-Information begrüßen, die sich vor allem auf die Entwicklung neuer Veranstaltungen und touristischer Projekte fokussieren wird. Unser neuer Qualitätswanderweg soll in 2026 offiziell eingeweiht werden und das Wanderangebot in Todtmoos erweitern. Von der Statue „der Lebkuchenweiblein“ im alten Kurpark wollen wir eine „Spur des Lebkuchenweibleins“ quer durch den Innerort zu der kürzlich aufgestellten Statue „der Lebkuchenbäcker“ anlegen und damit eine weitere Familienattraktion in unserem Lebküchlerort schaffen.
Für die wichtige Arbeit zum Wohle der Gemeinde danken möchte ich abschließend den Gemeinderatsmitgliedern sowie unserem tollen Team im Rathaus, in der Tourist-Information, im Bauhof, den Eigenbetrieben sowie den weiteren Außenstellen. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch bei den Todtmooser Vereinen und Ehrenamtlichen, die die Gemeinde bei vielen Veranstaltungen sowie Projekten unterstützt und unseren schönen heilklimatischen Kur- und Marienwallfahrtsort damit mitgestaltet haben.
Für die letzten Züge des Jahres 2025 wünsche ich Ihnen ruhige, erholsame sowie friedliche Feiertage im Kreise Ihrer Familien.
Im Namen des Gemeinderates sowie aller Gemeindebeschäftigten wünsche ich Ihnen frohe, gesegnete Weihnachten und einen guten Start in ein gutes, glückliches sowie gesundes neues Jahr 2026!
Ihr
Marcel Schneider
Bürgermeister